Wählerverzeichnis
Bei Wahlen (Kommunal-, Landtags- oder Bundestagswahlen) wird für den jeweiligen Stimmbezirk ein Wählerverzeichnis geführt. Dieses umfasst je nach Zuschnitt der Stimmbezirke ca. 1.000 Wahlberechtigte und mehr. Das Suchen der einzelnen Personen nach Nummern dauert lange und ist mit den vielen Einzelblättern erschwert. Im Nachgang müssen die abgegebenen Stimmen aufwendig durch Zählen jeder einzelnen Stimmabgabe ermittelt werden. was häufig sehr fehleranfällig ist und zu doppelten Zählungen führt.
Für die Schriftführer könnte ein Tool, dass das Wählerverzeichnis digital abbildet und den Stimmabgabevermerk speichert viele Vorteile beim Auffinden der Wahlberechtigten Person im Wählerverzeichnis und beim Zählen der Stimmabgabevermerke bringen. Dazu folgende Gedankengänge:
- Daten werden von der Verwaltung per USB-Stick kopiert und zur Verfügung gestellt
- Windows/Linux des Schriftführer-Computers hat am Wahltag keinen Internetzugang
- kopierte Daten werden per Hash händisch beim Einlesen abgeglichen (Hash der Datei)
- USB-Stick kann als Anlage dienen und wird mit erneutem Hash an Verwaltung zurückgegeben
- alternativ wird das Wählerverzeichnis als Anlage ausgedruckt
- alle Daten beim bisherige, ausgedruckten Wählerverzeichnis entstammen sowie den Computersystemen
Insgesamt könnten mit einem sehr kleinen Tool erhebliche Verbesserungen für den Ablauf am Wahlabend erreicht werden.
Das Risiko, dass in einem Wahllokal dem Laptop etwas zustößt, ist groß. Daher sollte man doppelte Buchführung betreiben. Vorteil wäre immer noch das schnellere Suchen und das einfache Zählen am Schluss.
Theoretisch könnte man direkt einen Ausdruck auf Papier erzeugen, wenn man einen Eintrag im Wählerverzeichnis abhakt. Früher mit den Nadeldruckern und Endlospapier wäre das einfach gewesen. Heute könnte man so etwas vielleicht mit den kleinen Thermotransferdruckern (cat printer) machen.
Bei uns im Dorf ist es im Wahllokal immer ganz entspannt, in der Stadt mag das anders sein. Daher bin ich mir nicht sicher, ob an der Stelle Digitalisierung tatsächlich mehr Vorteile als Nachteile bringt. Wir machen übrigens parallel eine Strichliste, wie viele Wahlscheine wir ausgegeben haben und müssen (sofern die Zahlen am Ende passen) nicht das Wählerverzeichnis durchgehen.
In Hamburg ist bei den Wählerverzeichnissen auf jeder Seite am Rand eine Liste von durchnummerierten Boxen (1-10). Sobald jemand seine Stimme abgibt, wird sowohl bei der Person als auch in dieser Liste ein Haken gemacht, sodass man am Ende nicht jeden Haken auf jeder Seite zählen muss, sondern für jede Seite direkt auf einen Blick weiß, wie viele Stimmen abgehakt wurden. Das verringert den Zählaufwand stark.
Ich habe jetzt zwei Wahlen als (stv.) Wahlbezirksleiter mitgemacht und bin auch skeptisch, was den stärkeren Einsatz von Computern angeht. Papier hat den großen Vorteil, dass alles nachvollzogen werden kann. Das ist schon bei einem Hash-Algorithmus nur noch eingeschränkt der Fall, und beim Thema IT-Sicherheit gar nicht mehr, selbst mit enormem Aufwand.
Wenn’s nach mir ginge, würde ich mich eher um vereinfachte Sprache in der Kommunikation mit Wählerinnen kümmern. Wenn selbst ich mit Uni Abschluss teilweise Schwierigkeiten habe zu verstehen was das Wahlamt mir mitteilen möchte, dann ist das ein großes Problem.
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